Heute geht es weiter mit dem zweiten Teil der Entstehung der Jeanshose. Auch in den nächsten Jahren hat sie viele Trends mitgemacht und ihr seid ihr noch immer treu geblieben. Sie ist eben einfach nicht aufzuhalten, aber seht selbst:
Die 70ies bringen die Raw Denim Jeans
Zu Beginn der 70iger Jahre erreichte die Jeanshose dann ihren Höhepunkt. Es wurden nicht nur die unterschiedlichsten Modelle hergestellt, sondern auch Jeanshosen für Frauen. Im Trend lag vor allem die Schlaghose, die den Hype um die Jeanshose weiter vorantrieb.
In Europa zählten Jeans mittlerweile zum absoluten Alltag. Sie wurden nicht nur auf der Arbeit gerne getragen, sondern auch in der Freizeit. Selbst ältere Personen fanden gefallen an der Jeanshose und stellten fest, wie praktisch diese im alltäglichen Leben ist.
Mit der Zeit wurden immer mehr Modelle produziert, sodass es nicht nur für Männer und Frauen Hosen gab, sondern auch speziell für ältere Personen und Jugendliche mit einem neueren Design. Zeitgleich trat auch die Cordhose in den Vordergrund, die anfangs der Jeanshose ein wenig Konkurrenz machte, aber schnell den ersten Platz wieder abtreten musste.
Besonders beliebt waren Raw Denim Jeans, die sich an jeden Körper anpassten, indem man sich mit ihr in die heiße Badewanne setzte. Auch konnten sie so behandelt werden, dass ein individueller Modestil entstand. Immer weiter verbreitete sich die Jeans, bis sie irgendwann die ganze Welt eingenommen hatte.
Die 80iger Jahre: High Waist & teure Jeans
In den 80iger Jahren schließlich erlebte die Jeans wieder ganz neue Modelle. Zum ersten Mal wurden Jeanshosen speziell für Frauen hergestellt und entwickelt. Optisch unterschieden sie sich stark von den Modellen für die Herren. Die Frauenjeans hatten einen sehr hoch sitzenden Bund und waren, anders als die Herrenjeans, eng geschnitten.
Bis zu den 80iger Jahren wurden die Jeanshosen noch mit Webstühlen hergestellt. Doch hier hielt die industrielle Modernisierung in der Modeindustrie Einzug und schon bald wurde mit den Webstühlen nicht mehr viel hergestellt. Stattdessen gab es Maschinen, um eine hochentwickelte Massenproduktion zu gewährleisten. Anfangs wurden sie vor allem von japanischen Unternehmen gefertigt und im Anschluss nach Europa und in andere Länder verschifft.
Die Japaner kopierten vor allem die Standardmodelle, erschufen aber auch eigene Modelle. Durch das Verschiffen wurde die Jeanshose wieder teurer, da nicht nur die Produktion gezahlt werden musste, sondern auch der Lieferweg. Sie galten deswegen irgendwann als Kleidungsstück für die eher reicheren Menschen, da sich viele Menschen die hochpreisigen Produkte nicht mehr leisten konnten.
Die 90iger Jeans: Baggy Pants & Schlaghosen
In den 90iger Jahren erlebte die Jeanshose wieder einen Aufschwung, dieses Mal allerdings in anderer Form. Sie wurde von den Jugendlichen entdeckt. Nach und nach verschwand das Modell der High Waist Jeans für Frauen und Röhrenjeans Modelle vom Markt.
Der Schnitt wurde lockerer und weiter. Die jugendlichen Skater traten in den Vordergrund. So wurde bald die enge Jeanshose von Baggy Pants abgelöst. Die Hosen saßen weit, hatten einen tiefen Schritt und wurden von Mädchen und Jungs zugleich geliebt. Angesagt waren sie vor allem, da beim Skateboard fahren keine zusätzliche Ausrüstung benutzt werden musste, da der robuste Denim jeden Sturz abfederte. Die Baggy Pants kamen ursprünglich aus der amerikanischen Ghetto Szene.
Neben den Baggy Pants waren auch die Schlaghosen in den 90iger Jahren noch beliebt. Sie erlebten ihr Comeback, da sie in den 80iger Jahren komplett abgeschrieben waren. Der Trend bei den Schlaghosen ging in die Richtung Patchwork. Hierfür wurden die Jeanshosen an den Seitennähten aufgetrennt, um Muster einzusetzen. Diese Muster wirkten sehr bunt und wirkten schon zu dem damaligen Indigo Blau. Zudem ließen sie den Schlag bei der Hose noch größer wirken.
Die 2000er: Alles neu, alles anders, alles Retro
Mit den 2000er Jahren kam das Revival sämtlicher Jeanshosen. Damit hätte wohl niemand gerechnet, denn nun waren Baggy Pants aus den 90igern zeitgleich angesagt mit den Röhrenjeans aus den 70igern, Raw Denim Jeans und High Waist Jeans aus den 80igern. Jede Jeanshose der vergangenen Zeit wurde neu aufgelegt.
Skinny Jeans, Schlaghosen und Röhrenjeans feierten aber nicht nur neu produziert ihr Comeback, sondern auch gebraucht. Die Second Hand Märkte waren angesagt, da sie Retro Kleidung besaßen und der Vintage Look war nicht mehr wegzudenken.
Neu hinzu kam allerdings ein Modell: Die Hüfthose. Sie war an den Oberschenkeln eng anliegend und wurde am dem Fuß weit. Die Hüfthose hatte ihren Namen von ihrem lockeren Sitz auf der Hüfte. Dabei war es vor allem ein Trend für Frauen, die sich von ihren High Waist Jeans aus vergangenen Tagen verabschieden wollten und die neue Weiblichkeit feierten. Anstatt bis in die Taille, wie es bei High Waist Jeans sonst der Fall war, endete der Bund nun auf der Hüfte. Beim Hinsetzen und Bücken mussten die Frauen damals sehr aufpassen, damit sie nicht zu viel zeigten.
Ebenfalls neu hinzu kamen die verschiedenen Optiken der Jeanshose. Früher kaufte man sich Raw Denim Jeans und trug sie so lange, bis sich die Jeanshose von alleine veränderte. Dich nun konnte man die bereits behandelten Modelle fertig im Laden kaufen. Es gab abgeschrubbte Jeans, zerrissene Jeans und auch gebleichte Modelle, sodass auch neue Farben auf den Markt kamen. Die Used Look Jeans lässt grüßen, die auch heute noch ein großer Trend ist.