Mit ihrer blauen Farbe ist die Jeanshose schon von Weitem zu erkennen. Doch auch wenn sie nicht gerade in blau daherkommt, könnt ihr sie aufgrund ihres Aussehens sofort als solche ausmachen. Der Schnitt sticht ins Auge, das Material fällt auf und wenn euch eine Jeanshose an jemand anderem gefällt, fragt ihr euch sofort, wie bequem sie wohl sein kann.
Auch wenn es Jeanshosen in vielen verschiedenen Varianten gibt, da sie in Hülle und Fülle in den Läden hängen, gibt es doch einige Merkmale, an denen ihr eine hochwertige Jeanshose erkennen könnt. Jeanshose ist nämlich nicht gleich Jeanshose und so fragen wir uns heute, was eine gute, hochwertige Jeanshose eigentlich ausmacht.
Welche Merkmale hat eine Jeans, die als richtige Jeans anerkannt wird? Wie könnt ihr Fake Jeans oder nachgemachte Jeans von einer originalen Denim Hose unterscheiden? Wir verraten euch heute die typischen Merkmale, die die Spreu vom Weizen trennt. Anhand dieser Merkmale und der dazugehörigen Qualität könnt ihr herausfinden, ob eure Jeanshose lange hält oder nur ein kurzzeitiger Spaß wird.
Wichtig ist nämlich, nicht nur auf den Schnitt und die Farbe zu schauen, sondern auch das Material, die Verarbeitung und die Qualität im Auge zu haben. Wenn nach dem ersten Tragen schon die Nähte aufgehen oder sich die Taschen ablösen, wisst ihr, dass das Modell nicht für seine Qualität spricht.
Gerade dann, wenn ihr tatsächlich einmal etwas tiefer in die Tasche gegriffen habt, wollt ihr schließlich auch, dass die Jeans lange hält und nicht beim ersten Waschen kaputt geht. Damit ihr lange Spaß an eurem Lieblingsmodell habt, solltet ihr euch auf die Merkmale einer hochwertigen Jeans spezialisieren. So gibt es garantiert kein böses Erwachen mehr.
Die Merkmale bei hochwertigen Verarbeitungen sind dabei bei jedem Modell gleich. Egal, welcher Schnitt es euch angetan hat, ob es dabei um eine helle oder dunkle Jeans geht oder ob sie für Frauen, Männer oder Kinder gemacht wurde – mit unseren Merkmalen für hochwertige Jeans erkennt ihr, ob ihr wirklich eine gute Jeans vor euch habt oder ob ihr sie besser im Regal lassen solltet.
Hochwertige Jeanshosen – Erkennt ihr auf den ersten Blick!
Da es im Bereich des Denims so viele unterschiedliche Begriffe gibt, haben wir euch schon mehrfach ein paar Ausführungen zu ihnen gegeben. So müsstet ihr mittlerweile wissen, was Used Look, Stone Wash und die neuen Culottes sind. Doch viel wichtiger zu wissen ist es, wie die Merkmale von hochwertigen Jeanshosen sind, die alle mit diesen Begriffen gar nichts zu tun haben.
Wie erkennt ihr die Qualität einer Jeanshose? Mit diesem Thema wollen wir uns heute auseinandersetzen. So geht es nicht nur um das Aussehen einer Jeanshose, also nicht nur um den Schnitt oder die Waschung, sondern vor allem um die Passform. Wir verraten euch, worauf es ankommt, dass eine Jeans hochwertig ist und wie ihr sie ganz einfach erkennen könnt.
Nieten für mehr Sicherheit
Eines der wichtigsten Merkmale bei hochwertigen Jeanshosen sind die Nieten an den Hosentaschen. Auf sie sollte keine Jeanshose verzichten und doch gibt es immer wieder Jeans, die die Nieten nicht haben. Oftmals wird auf sie verzichtet, wenn gespart werden soll, aber darauf zu verzichten ist keine gute Idee. So hält eure Jeanshose nämlich nur halb so lange, wie sie es eigentlich könnte.
Seit knapp 150 Jahren gibt es nun schon Nieten an den Hosentaschen und das aus guten Grund. Die Nieten braucht ihr nämlich, damit eure Hosentaschen nicht einreißen und stabiler sind. Früher, als es noch keine Nieten zur Verstärkung an den Hosentaschen gab, rissen diese oftmals ein.
Da die Jeanshose früher eine Arbeiterhose war und die Arbeiter ihr schweres Werkzeug in die Taschen steckten, um es zu transportieren, war es wichtig, dass die Hosentaschen nicht einrissen. Sie hätten sich sonst ständig neue Jeans kaufen müssen. Die Nieten sind also kein Merkmal für ein gutes Aussehen der Jeans, sondern hauptsächlich wichtig für die Qualität, damit die Hose lange hält.
Erfunden hat die Nieten an den Hosentaschen übrigens Jacob Davis. Er hatte im Jahr 1872 die Idee, die Jeans haltbarer zu machen, indem die Hosentaschen mit Nieten verstärkt wurden. Genau an der Stelle, wo die Nieten heute angebracht werden, rissen die Hosen damals nämlich ein. Mit der Idee ging Jacob Davis zu Levis Strauss. Jacob Davis hatte nämlich nicht genügend eigenes Kapital, um sich die Idee patentieren zu lassen.
Levi Strauss war sofort von der Idee überzeugt und willigte ein, das Patent zu machen. 1873 gab es dann zum ersten Mal ein Patent auf die Nieten an den Hosentaschen in Jeanshosen. Davis Jacob und Levi Strauss waren beide die Inhaber des Patents und kurze Zeit später wurden viele Jeanshosen mit diesem Patent auf den Markt gebracht.
Auch heute sind Jeanshosen ohne Nieten undenkbar. Sie sind immer an den Ecken der Hosentaschen zu finden und sorgen dafür, dass sie nicht einreißen. Eine super Idee, die nicht nur für einen authentischen Look der Jeans sorgt, sondern auch noch einen guten Sinn hat.
Gürtelschlaufen sind wichtig
Nicht weniger wichtig ist auch das zweite Merkmal hochwertiger Jeanshosen. Es zeichnet sich durch die Gürtelschlaufen aus. Früher war es nicht Gang und Gebe, Gürtelschlaufen an Hosen zu befestigen. Die meisten Hosen wurden von Männern getragen und diese trugen meist Hosenträger. Viele Arbeiter setzten außerdem auf Latzhosen, weswegen Gürtelschlaufen ganz zu Anfang der Jeanshose gar nicht notwendig waren.
Doch das änderte sich schlagartig, als zu Anfang des 20. Jahrhunderts Gürtel immer beliebter wurden. Wer sie tragen wollte, musste sich eine Jeanshose zulegen, die Gürtelschlaufen besaß. Sonst rutschte der Gürtel nämlich hoch und runter wie er wollte. Gürtel galten schnell als schickes Accessoires bei den Damen und super Helfer bei den Herren, doch ohne Schlaufen, die die Gürtel hielten, machte der Gürtel wenig Sinn.
Gürtelschlaufen mussten her, damit der Gürtel da blieb, wo er sitzen sollte. Um den Gürtel auch wirklich dort zu behalten, wurden fünf Schlaufen angebracht, die auf den Hosenbund aufgenäht wurden. So bekam der Gürtel eine Führung und die Hosenträger gehörten der Vergangenheit an.
Heute haben Hosen und Jeanshosen grundsätzlich Gürtelschlaufen. Außer natürlich es ist nicht vorgesehen, einen Gürtel zu tragen wie zum Beispiel bei High Waist Jeans. Daher sind sie nicht unbedingt wichtig. Sie gelten daher nicht als Qualitätsmerkmal für hochwertige Jeans, außer ihr wollt einen Gürtel tragen. Dann ist es wichtig, dass ihr auf Gürtelschlaufen setzt, damit dieser nicht herunterrutscht.
Die Münztasche – Altes Merkmal für Qualität
Ein weiteres Merkmal für Qualität findet sich in der Münztasche. Die Münztasche hat der Five Pocket Jeans ihren Namen gegeben. In der linken vorderen Hosentasche hat die Five Pocket Jeans nämlich noch eine kleine Tasche versteckt. Diese heißt im Volksmund Münztasche.
Auch sie ist kein richtiges Qualitätsmerkmal, macht sich aber schon einmal bemerkbar, wenn sie fehlt. Ohne die fünfte Tasche ist es auch keine richtige Five Pocket Jeans. Auch bei der Münztasche kommt der Ursprung wieder aus der Vergangenheit.
Früher wurden Jeanshosen nur von Cowboys und Arbeitern getragen. Da Gentleman grundsätzlich eine Taschenuhr bei sich trugen, um zu wissen, wie spät es ist, musste eine Tasche her, in der sie die Uhr verstauen konnten. Bevor es Hosentaschen gab, wurde die Taschenuhr immer in der Brusttasche von Westen und Hemden verstaut, aber wer sich bückte, lief Gefahr, die Uhr zu verlieren.
Im Jahr 1902 wurde zum ersten Mal die Münztasche erfunden, die ursprünglich dafür ausgelegt war, Taschenuhren, Zigaretten und andere Kleinigkeiten in der Tasche zu verstauen. Die Tasche wurde dafür speziell auf die Maße von Taschenuhren zugeschnitten. Sie war versteckt in einer größeren Tasche, sodass auch Münzen oder Ausweisdokumente darin Platz fanden und nicht gestohlen werden konnten.
Heute hat die Münztasche eigentlich keine Verwendung mehr. Sie wird aber aus nostalgischen Gründen beibehalten. Der große Jeanshersteller Levi´s hat sie übrigens erfunden und setzt sie bis heute ein. Sie gilt als Qualitätsmerkmal bei hochwertigen Jeanshosen. Nur Jeanshosen, die die fünfte Hosentasche haben, dürfen sich Five Pocket Jeans nennen, sonst handelt es sich um einen Fake.
Übrigens ist die Münztasche mit der Zeit geschrumpft. Heute ist sie einen Inch kleiner als zu Beginn der Herstellung. Mit ihren 2,45 cm weniger passt nun keine Taschenuhr mehr hinein. Für Kleingeld bietet sie euch aber genügend Platz und verlieren könnt ihr es auch nicht so leicht. Dafür müsstet ihr schon einen Kopfstand machen.
Gute Passform mit Gesäßpasse
Viele von euch fragen sich jetzt wahrscheinlich, was eine Gesäßpasse bzw. Passe überhaupt ist. Zurecht, denn der Begriff ist wirklich nicht geläufig, deswegen erklären wir ihn hier kurz: Eine Passe ist ein genähtes Stück Stoff, das sich auf der Rückseite der Kleidung befindet. Es verbindet das Rückteil mit dem Vorderteil und sorgt dafür, dass unterschiedliche Höhen ausgeglichen werden. So zum Beispiel bei Hemden und Blusen, wenn der Rücken hinten gerade und die Brust vorne eine Wölbung macht. Um diesen Unterschied in den Höhen auszugleichen, kommt die Passe zum Einsatz. Sie sorgt dafür, dass der Unterschied nicht auffällt und das Kleidungsstück besser sitzt.
So verhält es sich auch bei der Jeanshose. Die Gesäßpasse befindet sich auf der Rückseite der Hose und sorgt dafür, dass Rückteil und Vorderteil der Jeans gut aufeinander passen. Oftmals ist sie aber nur aus rein optischen Gründen da, damit die Passform eurer Figur schmeichelt. Bei eng anliegenden Hosen kommt sie oft zum Einsatz, damit der Po noch besser zur Geltung kommt.
Auch wenn eine Hose einen bestimmten Sitz hat wie beispielsweise die Marlene Hose, kommt eine Gesäßpasse zum Einsatz. Die Hose fällt dann genau so, wie der Designer es wollte. Wenn ihr also eine besonders enge Jeanshosen haben wollt, die genau auf euren Körper angepasst ist, solltet ihr auf die Gesäßpasse auf keinen Fall verzichten. Sie sorgt für einen rundum guten Sitz und ist so in einigen Fällen z.B. bei engen Jeanshosen ein Qualitätsmerkmal.
Die Dicke des Stoffes ist ausschlaggebend
Weiter geht es mit dem Begriff Unze. Die Unze ist wichtig für den Denim. Doch wie steht sie im Zusammenhang mit der Jeanshose? Wer einen näheren Blick auf den Denim wirft, wird schnell auf die Bezeichnung oz. stoßen. Oz. bedeutet Unzen und bestimmt das Gewicht des Denims. Dafür wird das Gewicht des Denim pro Square Yard gemessen. Unzen sind somit das Gewicht des Materials.
Je höher das Gewicht der gesamten Fläche ist, desto schwerer und dicker ist ein Denim. Je schwerer ein Denim ist, desto hochwertiger ist er auch. Wer also zu einer höheren oz. Zahl greift, greift auch automatisch zu einer dickeren, robusteren Jeans, die wahrscheinlich länger halten wird als eine dünne Jeans.
Wenn zum Beispiel eine Jeanshose mit 12 oz. angegeben ist, hat sie ein Gewicht von 40 Gramm pro Quadratmeter. Eine durchschnittliche Jeans für Herren wiegt somit knapp 700 Gramm und gilt als hochwertig. Es gibt aber auch schwerere oder leichtere Jeans, wobei die leichteren Jeans dabei nicht so lange halten.
Wenn ihr also eine dicke Jeanshose haben möchtet, die robust ist und lange hält, solltet ihr die Unzen Zahl im Auge erhalten. Diese sorgt dafür, dass die Hose haltbar ist. Somit ist die Denim Qualität und damit das Gewicht des Denims ausschlaggebend für die Qualität und Haltbarkeit der Jeanshose und damit wiederum ein Qualitätsmerkmal.
Denim muss sein
So kommen wir auch zum nächsten Punkt, der sich mit dem Thema Denim beschäftigt. Eine Jeanshose ohne Denim wäre wie ein Sommer ohne Eis. Das Denim macht die Jeanshose erst zu dem, was sie ist. Wäre die Jeanshose nicht aus Denim, wäre es einfach irgendeine Stoffhose und die gibt es zuhauf. Es kommt nämlich auf das Material an, aus dem die Jeanshosen gemacht sind.
Denim ist dabei ein robuster Twill, der in Körperbindung hergestellt wird. Das Material ist besonders strapazierfähig und haltbar, weswegen es auch zuerst für Arbeiterhosen hergestellt wurde. Bevor es Denim gab, wurde dicker Segeltuchstoff (das sogenannte Duck Tape) benutzt, um die Hosen für Arbeiter herzustellen. Doch auch diese rissen irgendwann ein und so gab es zum Glück den Denim, der seinen neuen Einsatzort gefunden hat.
Das Material Denim ist ein absolutes Qualitätsmerkmal für hochwertige Jeanshosen. Je schwerer der Denim ist, desto haltbarer und robuster ist er. Ohne Denim gibt es keine Jeanshose. Denim selbst besteht aus Baumwolle. Es gibt aber auch Mischungen mit elastischen synthetischen Fasern, damit eine Jeanshose flexibel und elastisch wird. Elasthan wird beispielsweise bei Skinny Jeans eingesetzt, um einen hautengen Sitz zu garantieren.
Schuss und Kette sind ein Muss
Zu guter Letzt werfen wir noch einen Blick auf die Kette und den Schuss. Kette und Schuss sind die Teile des Fadensystems, mit dem Denim hergestellt wird. Die Fäden, einer heißt Kette und einer heißt Schuss, werden miteinander verwebt. Daraus entsteht ein Gewebe.
Die Kettfäden verlaufen dabei in Längsrichtung und die Schussfäden in Querrichtung eines Gewebes. Nur wenn sie verwebt werden, entsteht ein Stück Gewebe, das dann wiederum weiter verarbeitet werden kann zu Jeanshosen.
Bei Denim sind die Kettfäden Indigoblau gefärbt, während die Schussfäden weiß bleiben. Auf der Oberseite ist die Jeanshose deswegen blau, auf der Innenseite eher weiß. Doch bei den Fäden kommt es nicht nur auf das Aussehen an.
Kette und Schuss haben auch Auswirkung auf das Gewicht des Gewebes (Unzen), auf die Haltbarkeit, auf den Griff beim Anfassen und auf das Tragegefühl, was ihr später habt, wenn ihr die Jeanshose tragt. Kette und Schuss sind also ein wichtiges Qualitätsmerkmal bei der Jeanshose.